Teekultur Russlands
Nach Russland gelangte der erste Tee über den Landweg.
Russland stellt das erste Land dar, welches den Tee mithilfe von Karavanen auf dem Landweg aus China über die Mongolei importierte. Der erste Tee gelangte auf diesem Weg im 17. Jahrhundert nach Russland und war ausschließlich der Zarenfamilie vorbehalten. Im Jahre 1670 verbreitete sich der Tee jedoch auch unter der Bevölkerung Moskaus und Nischni Nowgorods. Daraufhin sollte es jedoch noch ca. 200 Jahre dauern, bis sich der Tee in ganz Russland ausbreitete und zum Alltagsgetränk wurde.
Das russische Brühverfahren von Tee unterscheidet sich stark vom englischen und asiatischen Brühvorgang.
In Russland wird der schwarze Tee traditionell in einem sogenannten Samowar zu einem starken Sud verkocht und anschließend zu Trinken mit heißem Wasser verdünnt. Dieser Sud kann mehrere Stunden warm gehalten werden und als Grundsud für weitere Teezubereitungen dienen. Zumeist werden die trockenen Teeblätter bei diesem Brühvorgang zuerst gewaschen und dann für bis zu 20 Minuten lang verkocht. Wird der Teesud als trinkfertig erachtet, wird er mit heißem Wasser verdünnt und serviert. Soll der Sud über einen längeren Zeitraum als Grundsud für weitere Teezubereitungen dienen, wird er in regelmäßigen Abständen mit heißem Wasser verdünnt. Auch werden nicht selten nach einer gewissen Zeit erneut Teeblätter in den Sud gegeben, um ein gleichmäßiges Aroma des Tees zu gewährleisten.
In Russland gilt der Tee grundsätzlich als Süßgetränk, wobei neben dem üblichen Süßmittel Zucker auch gerne Marmelade löffelweise zum Tee gelutscht wird.
In Georgien unterscheidet sich die Teezubereitung von der traditionell russischen Brühart, da die trockenen Teeblätter dort in eine vorgewärmte, trockene Kanne gegeben und mit sprudelndem Wasser übergossen werden. Die Aufbereitung eines Suds wird in Georgien nicht praktiziert.